Die Akademische Verbindung Silesia ist die erste katholische, farbentragende und nichtschlagende Studentenverbindung am Hochschulort Bochum.

Sie wurde am 22.11.1881 in Halle an der Saale von schlesischen Studenten gegründet und zog im Jahre 1965 nach Bochum um. Sie gehört dem Cartellverband katholischer deutscher Studentenverbindungen (CV) an, der mit über 125 Verbindungen an fast allen Hochschulen vertreten ist.

Uns verbindet mehr als nur die Mitgliedschaft im größten Akademikerverband Europas. In unserer Gemeinschaft treffen verschiedene Studienrichtungen, Nationalitäten und politische Meinungen aufeinander. Toleranz gegenüber anderen Personen und Ansichten sind bei uns unbedingter Bestandteil des Miteinanders.

Langjährige Freundschaften geben uns die Sicherheit, die in jeder Situation Unterstützung geben kann. Erfahrene Mitglieder stehen den aktiven Studenten mit ihrem Rat und ihrem Wissen zur Seite.

In jedem Semester findet bei uns eine Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungen statt. Vorträge verschiedener Themengebiete wechseln sich ab mit Besichtigungen in der Region. Gesellschaftliche Ereignisse gehören bei uns genauso dazu wie zwanglose Parties.

Und das schon seit 135 Jahren!

 

Eine Studentenverbindung ist ein Zusammenschluss von Studenten und ehemaligen Studenten (Alumni bzw. Alte Herren) einer Universität, (Fach-) Hochschule und ähnlicher Bildungsinstitutionen. Studentenverbindungen werden oft auch als „studentische Korporation” bezeichnet:

Eine Korporation ist der im Mittelalter bzw. in der frühen Neuzeit entstandene Vorläufer moderner Organisationsformen. Zu den Korporationen zählten u.a. die handwerklichen Zünfte und Kaufmanns-Gilden, religiöse Bruderschaften, Konvente und Abteien, aber auch studentische und andere bildungsebezogene Vereinigungen.

Entstehung der Korporationen

Im Gegensatz zur ständisch geprägten, vormodernen Gesellschaftsstruktur waren die Korporationen bereits funktional ausgerichtet bzw. spezialisiert und dementsprechend formal strukturiert. Ihre Mitglieder mussten bestimmten Aufnahmekriterien genügen und sich besonderen Zielsetzungen, Aufgaben, Geisteshaltungen und Traditionen verpflichtet fühlen.

Dem Selbstverständnis von studentische Korporationen liegen in der Regel ideelle und/oder religiöse Prinzipien zugrunde, an denen sich das gemeinsame Denken und Handeln ausrichtet. Unter diesen ist insbesondere das Lebensbundprinzip zu erwähnen, also die lebenslange Zugehörigkeit der „Korporierten“ zu ihrem Bund, sofern diese nicht freiwillig austreten oder per mehrheitlichem Beschluss der Mitgliederversammlung (Convent) aus der Korporation ausgeschlossen werden.

In Deutschland gibt es heute ca. 1.000 Studentenverbindungen, die in etwa 30 Verbänden organisiert sind; die meisten von ihnen sind farbentragend, das heißt ihre Mitglieder tragen bei offiziellen Veranstaltungen ein Band in den Farben der Verbindung und eine Studentenmütze, das sogenannte Couleur.

Die wichtigsten studentischen Korporationsformen sind:

CV Logo 60pxDer CV - das sind Akademiker aller Generationen.

Das sind etwa 4000 Studenten in über 120 Verbindungen im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) an nahezu allen Hochschulen Deutschlands. 

Das ist der größte katholische Akademikerverband Europas mit ca. 30.000 Mitgliedern.

Der CV gestaltet das gemeinsame Haus Europa im Europäischen Kartellverband christlicher Studentenverbände (EKV) - heute der größte Verband Europas für Akademiker, Studenten und Schüler mit mehr als 120.000 Mitgliedern in 660 Verbindungen.

Der CV fördert akademische Ausbildung und unterstützt in vielfältiger Weise das akademische Leben.

Seine Mitglieder sind Katholiken; sie engagieren sich in Kirche, Staat, Gesellschaft und Hochschulen.

Der CV und seine Mitglieder gestalten die Gesellschaft im gemeinsamen Europa im Sinne der christlichen Grundwerte.

Weitere Informationen unter www.cartellverband.de

Wir sind den Prinzipien des Cartellverbands der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) verpflichtet, dem wir seit 1883 angehören. 

Diese Prinzipien lebt jeder von uns auf seine eigene, persönliche Weise. Dahinter steht der Grundgedanke, der sich in dem im Mittelalter entstandenen Wahlspruch des CV ausdrückt:

In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas! (Im Notwendigen [herrsche] Einmütigkeit, im Zweifelhaften Freiheit, in allem [aber] Bruderliebe!)

Weitere Grundsätze

Silesenwappen mit Wahlspruch
Silesenwappen mit Wahlspruch
Unser Wahlspruch

Der Wahlspruch unserer Verbindung, der AV Silesia lautet: „Nunquam retrorsum!” (Niemals zurück!)

Was bedeutet das: Verantwortung kann manchmal unbequem sein. Zurückweichen, nachgeben, Ziele aufgeben wäre der bequeme Weg. Unser Wahlspruch soll uns motivieren, dies eben nicht zu tun, sondern die Herausforderungen anzunehmen.

Wappen der AV Silesia
Wappen der AV Silesia
Anfang der 1880er Jahre fanden sich an der Universität Halle/Saale mehrere katholische Studenten unter dem Vorsitz des Kaplans Pius Peter zu regelmäßigen Treffen zusammen. Da nach kurzer Zeit die Universität auf der Vorlage von Statuten bestand, wurde am 22.11.1881 die „Vereinigung katholischer Studenten an der Universität in Halle „Silesia” gegründet. Der Name Silesia (lat. für Schlesien) wurde gewählt, da die Mehrzahl der Gründer aus Schlesien stammte.

Anfang 1883 beschloss Silesia, Anschluss an den Cartellverband zu suchen und wurde noch im gleichen Jahr als „freie Vereinigung” (vorläufiges Mitglied) aufgenommen. Seit 1885 ist Silesia vollberechtigte Verbindung im CV.

Im „akademischen Kulturkampf” der Jahre 1904/1905 gelang es Silesia, sich gegen heftige Anfeindungen der anderen Korporationen erfolgreich zur Wehr zu setzen und ihren Platz innerhalb der Studentenschaft zu behaupten. Zeitgleich hatte Silesia auch erstmals den Vorsitz im Cartellverband (Vorort). Mit der Fertigstellung des Verbindungshauses im Hallenser Paulusviertel im Jahr 1912 setzte eine Periode des Aufschwungs ein, die 1914 durch den Ersten Weltkrieg abrupt unterbrochen wurde.

Nach dem Ende des Kriegs konnte das Verbindungsleben zunächst erfolgreich fortgesetzt werden, bis sich die politischen und wirtschaftlichen Probleme der frühen Weimarer Republik bemerkbar machten. Dennoch konnte das Verbindungsleben weitergeführt werden, bis die politischen Auswirkungen der NS-Zeit im Jahr 1935 zur unfreiwilligen Selbstauflösung führten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begannen zwei in Nordrhein-Westfalen lebende Bundesbrüder, Kontakt zu den verbliebenen Silesen aufzunehmen. Dies führte im Herbst 1947 zur Wiederbegründung von Silesia als aktiver Verbindung an der Universität Bonn.

Nach guten und erfolgreichen Jahren wurde es Anfang der 1960er Jahre für Silesia zunehmend schwierig, neue Mitglieder zu gewinnen. Daher wurde der Beschluss gefasst, an die gerade neu gegründete Ruhr-Universität Bochum zu verlegen. Am 20. November 1965 eröffnete Silesia den Verbindungsbetrieb in Bochum und konnte noch im gleichen Semester 12 neue Mitglieder gewinnen.

Vorort Ruhr 2010/2011
Vorort Ruhr 2010/2011
Zu Anfang der 1970er Jahre spürte auch Silesia die Folgen der „68er-Bewegung”, konnte sich aber bis zum Ende des Jahrzehnts wieder erholen und neu gestärkt 1981 ihr 100. Stiftungsfest feiern.

1990 erwarb Silesia nach langer Zeit wieder ein eigenes Verbindungshaus im Nußbaumweg, das jedoch wegen Problemen mit mit der Nachbarschaft 1991 wieder verkaut wurde. Im gleichen Jahr wurde dann das bis heute genutzte Haus an der Dr.-C.-Otto-Straße gefunden, das Silesia seitdem als Verbindungshaus und Studentenwohnheim nutzt.

Im Jahr 1994/1995 übernahm Silesia erneut den Vorort im CV und richtete zusammen mit den Bochumer Altherrenzirkeln die Cartellversammlung in Bochum aus. Im „Vorort Ruhr” stellte Silesia 2010/2011 erneut den Vorortspräsidenten.